„Ein Leben ehrlicher Selbstreflexion wird immer die Verpflichtung zu persönlicher Reue, Entschuldigung und Demut bewirken.“ (J. P. Dorsey)
„Denn Weisheit wird in dein Herz kommen, und die Erkenntnis wird dich mit Freude erfüllen.“ (Sprüche 2,10 NLB)
„Hochmut kostet mehr als Hunger, Durst und Kälte.“ (Thomas Jefferson)
Es gibt Ereignisse, die für uns als Christen sehr traurig sind, insbesondere, wenn prominente Leiter wie Bill Hybels von Willow Creek und in jüngerer Vergangenheit Brian Huston von Hillsong aufgrund von Fehlentscheidungen die Gemeinde und den Dienst, den sie gegründet haben, verlassen müssen.
Noch trauriger ist, was der Evangelist Werner Nachtigal aus Berlin kürzlich auf Facebook postete: „Gestern trafen wir uns mit Pastoren aus Israel um über den GO Day und Pfingsten 2023 zu reden. Am Nachmittag war ich total geschockt. Ich telefonierte mit der Person die mir vor 39 Jahren von Jesus erzählte und ich mich dann bekehrte. Er ist selber kein Christ mehr und wollte auch überhaupt nichts davon wissen.“
Vor viele Jahre, hat mein Freund Tom auf mich und meine Frau eingewirkt, dass wir uns als Langzeitmissionare bewerben sollten, was wir dann auch getan haben. Leider stellte sich Jahre später heraus, dass Tom ein Betrüger war, was zum Bruch seiner Ehe sowie einigen anderen schlimmen Ereignissen führte. Als ich das letzte Mal mit Tom telefonierte, wollte er auch gar nichts mehr mit Christen zu tun haben.
Bei meiner feierlichen Ordination zum Pastor, zusammen mit acht weiteren jungen Männern, hielt Richard vor einigen Hundert Menschen eine Festrede, in der er darlegte, was es bedeutet, ein „wahrer“ Diener Gottes zu sein. Tragischerweise wurde Richard einige Jahre später aufgrund finanzieller Betrügereien, die er im großen Stil in einem christlichen Werk getätigt hatte, zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Nachdem er seine Strafe abgesessen hatte, predigte er in mehreren Gemeinden und erzählte voller Reue, wie er vom richtigen Weg abgekommen war, um seine Geschichte anderen Christen als Warnung dienen zu lassen.
Wenn ich als Pastor sehe, wie Leiter und Leiterinnen aus welchem Grund auch immer versagen oder geistliche Irrwege einschlagen, denke ich immer über die Worte des Paulus nach: „Und pass auf, dass du nicht in dieselbe Gefahr gerätst.“ (Galater 6,2) Ganz ehrlich, wenn wir uns nicht fest an Jesus klammern, sind wir alle anfällig für alles Mögliche.
Angesichts der vielen Pastorenehen in Deutschland, die scheitern, sagt meine Frau Mechthild oft zu mir: „Paul, wir sind nicht besser als all diese Paare und müssen gut aufpassen, dass uns nicht dasselbe passiert.“
Eine ausgewogene Selbstleiterschaft bedeutet, wir sollen und können etwas aus den „Herausforderungen“ oder dem „Versagen“ anderer Leiter im Dienst mit einer Haltung der Demut lernen. Fast bei jedem Ordinationsgottesdienst werden die wichtigen Worte von Paulus vorgelesen: „Hab Acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Stücken! Denn wenn du das tust, wirst du dich selbst retten und die, die dich hören.“ (1. Timotheus 4,16) Auf mich „Acht haben“ bedeutet: ich muss öfter richtig tief in den Spiegel schauen.
Selbstleiterschaft bedeutet: Ich gehe absichtlich gewisse Schritte und treffe täglich strategische Entscheidungen, die mich beeinflussen und zu einer positiven Leiterschaftsentwicklung und Lebensstil führen. Ein Bergsteiger, der einige der höchsten Gipfel erklommen hat, sagte einmal: „Du driftest nicht einfach so auf einen Gipfel!“
Jede Entscheidung wird eine Auswirkung auf unser Leben und unseren Dienst haben. (Übrigens: keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung!)
Davids Gebet in Psalm 139 wird immer aktuell bleiben: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege” (Verse 23–24).
Stephen Blandino schreibt: „Wir haben alle blinde Flecken. Aber wir können unsere blinden Flecken nur dann erkennen, wenn andere uns helfen, sie zu sehen. Wenn du Feedback von außen annimmst, von zuverlässigen Freunden und Leitern, gewinnst du Einsicht in verschiedene Bereiche. Feedback offenbart ungesunde Gewohnheiten, Risse in deiner Integrität, einen Mangel an geistlicher Ausstrahlung, wie du auf andere wirkst.“
Lass uns nie aufhören, für jene zu beten, die vom richtigen Weg abgekommen sind, was auch immer der Grund dafür sein mag. Wir dienen einem Gott, der wie kein anderer Wiederherstellung bringen kann. „Der Gottesfürchtige kann sieben Mal fallen und wird doch jedes Mal wieder aufstehen“ (Sprüche 24,16; NLB).
Ja, der Weg, den Jesus seinen Jüngern beschreibt, ist schmal, aber wir können uns mit der Tatsache ermutigen, dass er als der gute Hirte uns stetig Kraft gibt und uns wieder auf den richtigen Weg führt, wenn wir wie Schafe in die Irre gegangen sind.
Wir bleiben entschlossen: „Ich aber und mein Haus, wir wollen dem HERRN dienen!“ (Josua 24,15)
Verbunden in IHM
Paul
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Aussage starke Zitate
Geistliche Leiter mit einem großen Herzen lernen folgendes: Je mehr es für dich zu tun gibt, desto mehr musst du dich um die Menschen kümmern. Der Druck, Dinge erledigen zu müssen, bewirkt, dass manche Leiter auf die Kraft vergessen, sich um die Menschen zu kümmern. Menschen zu lieben ist keine Zustimmung zu ihrem Leben. Es ist eine Demonstration dessen, wer Jesus ist. (David Barringer)
Es gibt kein Bedauern, wenn freundliche Worte gesprochen werden. (Unbekannt)
Jemand hat einmal Charles Spurgeon folgendes gefragt: „Was ist wichtiger? Beten oder Bibellesen?“ Charles Spurgeon antwortete mit der Frage: „Was ist wichtiger? Einatmen oder ausatmen?“
Großartige Leiter erkennen, dass man sich nicht selbst aufbauen kann, indem man andere niederreißt. (Carey Nieuwhof)
Gute Leiterschaft bedeutet, tausend Tage, die alle gleich aussehen, in einer Reihe aneinanderzuhängen. Ein guter Leiter beseitigt die Raterei, indem er berechenbar lebt. Es gibt im Heute etwas, das genauso aussieht wie gestern und etwas im Morgen, das genauso aussehen wird wie das Heute. (Scott Hagan)