„Wer immer nur auf das passende Wetter wartet, wird nie säen; und wer ängstlich auf jede Wolke schaut, wird nie ernten.“ (Prediger 11,4 HFA)
„Das emotionale Gewicht aufgeschobener Aufgaben kann erdrückende Ausmaße annehmen.“ (Unbekannt)
Wenn wir etwas Neues beginnen, sind wir oft voller Begeisterung, und daran ist nichts falsch. Aber genauso wichtig, wie öfter einmal etwas Neues zu beginnen, ist es, bestimmte Dinge zu einem Ende zu bringen. Dr. Henry Cloud schreibt in seinem Buch Necessary Endings: „Wachstum erfordert Veränderung, und Veränderung bedeutet, dass etwas zu Ende geht. Um für die nächste gute Sache Platz zu schaffen, muss man oft die letzte schlechte Sache beenden.“
Ich würde nicht sagen, dass alles, was wir bisher getan haben, unbedingt schlecht oder böse ist, auch wenn es nicht immer gut ist. Aber im Hinblick auf die lokale Gemeinde gibt es oft Zeiten, in denen wir bestimmte Situationen oder Dienste beenden müssen. Dr. Cloud schreibt auch: „Die Menschen müssen entscheiden, ob sie an etwas, das nicht funktioniert, noch länger arbeiten oder es beenden wollen.“
Eine der unangenehmsten Erfahrungen, die ich als Leiter gemacht habe, war, dass ich jemandem sagen musste, dass seine oder ihre Mitarbeit aus verschiedenen Gründen nicht länger benötigt wird. Gott sei Dank musste ich das nur sehr selten tun. Nach Gebet und Überlegungen drehen sich solche Situationen immer um drei Aspekte. Ich musste mich immer fragen: „Was ist das Beste für die Gemeinde, für den Mitarbeiter und für mich?“ Jeder Leiter braucht Menschen in seinem Team, die loyal sind und die Vision der Gemeinde unterstützen.
Drei mögliche Szenarien
Du musst im Hinblick auf Mitarbeiter/-innen oder Vorstandsmitglieder, die ihrer Aufgabe nicht mehr vollständig nachkommen oder die Gemeinde nicht mehr hundertprozentig unterstützen, eine Entscheidung treffen und ein Gespräch mit ihnen führen.
Du und deine Gemeindeleitung müssen ernsthaft darüber nachdenken, einen Dienst, der nicht länger effektiv ist und keine Frucht mehr bringt, zu beenden.
Du betest und denkst darüber nach, dich aus einem Dienst, an dem du gerade beteiligt bist, zurückzuziehen. Ich verstehe absolut, wie schwer eine solche Entscheidung sein kann.
Vierzehn Jahre, nachdem ich die FCG Saarbrücken gegründet hatte, zeigte mir der Herr mitten in der Nacht, dass jetzt jemand anders die Gemeinde leiten sollte. Gleichzeitig spürte ich, dass für mich ein neuer Dienst beginnen würde. Es war wichtig, dass ich meinen Dienst in Saarbrücken ordentlich beendete und sicherstellte, dass die Gemeinde einen neuen Pastor hatte, bevor ich sie verließ. Paulus ermutigte Titus zwei Mal, die Arbeit, die er begonnen hatte, angemessen zu beenden (siehe 2.Korinther 8,6 und Titus 1,5). Das sollte auch unser Wunsch sein, ganz gleich, welchen Dienst wir tun.
Wir Christen schieben es oft zu lange auf, Entscheidungen zu treffen, die dazu führen, dass etwas zu einem Ende kommt. Im Hinblick auf das Aufschieben habe ich einmal die folgende humorvolle Geschichte gelesen:„Im vergangenen Jahr bin ich einer Selbsthilfegruppe für Zauderer beigetreten. Wir haben uns seither noch nicht getroffen.“
Wir sollten immer darauf achten, dass wir wichtige Entscheidungen nicht aufschieben, weil sich das sowohl auf die Gemeinde als auch auf unseren Dienst negativ auswirken könnte Das emotionale Gewicht aufgeschobener Aufgaben kann erdrückende Ausmaße annehmen. Die Entscheidungen die wir treffen, definieren uns. Übrigens: Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung.
Viele Gemeinden versuchen sich über eine lange Zeit hinweg tapfer darin, interne Krisen allein zu meistern. Wenn es dann fast zu spät ist, rufen sie einen Berater oder Verbandsleiter auf den Plan, aber dann können diese Experten letztendlich nur noch Feuerwehr spielen und für Schadensbegrenzung sorgen. Man sollte lieber zu früh um Hilfe bitten als zu spät.
Abschließend schreibt Dr. Cloud: „Jedes Ende ist schwierig. Die Menschen finden Ausreden, um Dinge, die ihnen vertraut sind, beizubehalten, weil sie das Unbekannte fürchten. Aber wenn sie es versäumen, Dinge korrekt zu beenden, verurteilt sie das dazu, ihre Fehler zu wiederholen. Führt man etwas jedoch gut zu Ende, bringt es Hoffnung.“
Als der Apostel Paulus sich aus seinem Dienst zurückzog, schrieb er an Timotheus: „Denn ich werde schon geopfert und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue bewahrt.“ (2 Timotheus 4,7 EÜ)
Diese Worte des Paulus sollen auch wir in unserem Leben und unserem Dienst beherzigen. Genauso wie wir uns immer auf neue Anfänge freuen sollten, sollten wir mit Gottes Gnade alles dafür tun, die Dinge zu einem guten Ende zu bringen und auch anderen dabei helfen.
Stay focused and may God bless!
Paul
In eigener Sache: Ich stehe mit mehreren Gemeinden in Deutschland in Kontakt, die einen Pastor suchen. Wenn du an einer solchen Stelle interessiert bist oder jemanden kennst, der eine Pastorenstelle sucht, schicke mir eine E-Mail, dann werde ich dir weitere Informationen geben. Selbstverständlich sollte die Angelegenheit vertraulich behandelt werden.
Ich bete, dass die folgenden Beiträge für dich und deine Mitarbeiter in der Gemeinde eine Ermutigung sein werden. Fühle dich frei, sie an andere Personen weiterzuleiten oder in den sozialen Medien zu posten.
Rick Warren
12 Dinge, die glückliche Menschen tun (unglückliche aber nicht)
Shane Bishop
Ein offener Brief an Eltern: 5 Gründe, warum eure Teenager in eine Jugendgruppe gehen sollten
Greg Stier
Jim Cymbala
Die Leute jagen dem Mantel nach, aber vergessen, dass er in der Form des Handtuchs eines Dieners kommt. Wahre Diener suchen nicht die Beförderung, damit sie nicht die Füße anderer waschen müssen. Wenn wir als leitende Diener jemals das Gefühl haben sollten, dass etwas ‚unter‘ uns ist, haben wir uns vor dem Mantel gedrückt und Gottes Herrlichkeit angerührt. Zeit zum Handtuch zurückzukehren.
Die Gemeinde, die du besuchst, mag vielleicht klein sein. Euer Pastor ist vielleicht nicht besonders toll, euer Gebäude möglicherweise nicht groß und schön. Aber wenn du in eine Gemeinde gehst, wo Gottes Wort verkündet und biblische Wahrheiten hochgehalten werden, bist du GESEGNET.
(Dennis Rabineau)