„Der Mensch ist das, wozu ihn seine Gedanken machen.“ (Marc Aurel, römischer Kaiser und Philosoph)

„Weiter, Brüder und Schwestern: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht!“ (Philipper 4,8).

„Achte auf deine Gedanken, denn du wirst, was du denkst.“  (Ralph Waldo Emerson)

Während wir uns nun der besinnlichen Weihnachtszeit und dem neuen Jahr nähern, habe ich über die Worte von Paulus in der neuen deutschen Bibelübersetzung „Das Buch“ nachgedacht: „Lasst euch nicht in das vorgefertigte Muster des Zeitgeistes pressen. Gestaltet euch stattdessen um, indem ihr ein neues Denken beginnt. Auf diese Weise könnt ihr beurteilen, was dem Willen Gottes entspricht, nämlich das wahrhaft Gute, das, was seine Zustimmung findet und wirklich zum Ziel führt“ (Römer 12,2).

Die Worte „neues Denken“ stehen für mich besonders im Vordergrund. Meines Erachtens haben sie eine große Bedeutung für uns als Leiter und Gemeindemitarbeiter.

Norman Vincent Peale, ein Pastor aus New York, schrieb 1952 ein Buch, das zum Weltbestseller wurde. Es wurde in 40 Sprachen übersetzt und wird selbst heute noch gelesen. Sein Titel lautet: „Die Kraft des positiven Denkens“. Ich weiß, dass es viele Ansätze zum positiven Denken gibt, wie „Name it and claim it“ und viele New-Age-Strömungen, die wir als Christen theologisch nicht akzeptieren können. Hier sind 10 Lebensregeln aus Peales Buch, die auch Teil seiner vielen Predigten waren: (Vielleicht sind eine oder zwei dieser Regeln ein wichtiger Anstoß oder eine Anregung für dich persönlich im neuen Jahr 2023?)

  1. Stell dir vor, dass du Erfolg hast.
  2. Denke einen positiven Gedanken, um einen negativen Gedanken zu übertönen.
  3. Minimiere Hindernisse.
  4. Versuche nicht, andere zu kopieren.
  5. Wiederhole zehnmal täglich: „Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?“.
  6. Arbeite mit einem Berater zusammen.
  7. Wiederhole zehnmal täglich: „Ich kann alles durch Christus tun, der mich stärkt“.
  8. Entwickle eine starke Selbstachtung.
  9. Bestätige, dass du in Gottes Hand bist.
  • Glaube, dass du Kraft von Gott erhältst.

In Kapitel 12 des Buchs erklärt Peale, dass das Loslassen von Wut und das Eintauchen in ein Gefühl der Ruhe bei körperlichen Krankheiten wie beispielsweise Ekzemen helfen können.

Es gibt viele Punkte, in denen wir übereinstimmen. Mein Ziel besteht jedoch darin, uns vor Augen zu führen, dass wir auch als geisterfüllte Christen nicht davor gefeit sind, dass sich negative und zerstörerische Gedanken in unser Leben einschleichen, die uns auf lange Sicht davon abhalten, alles zu werden, was Gott für uns im Sinn hat. Ich glaube, das hat viel mit unserem ständig tobenden inneren Kampf zu tun, den Jesus mit den Worten beschrieb: „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“

Kürzlich hörte ich auf der YouVersion-Bibelapp eine Andacht von Pastor Levi Lusko, die sich ebenfalls um Römer 12,2 drehte. Er sagte: „Keiner von uns wacht morgens auf und sagt sich, dass er einen schlechten Tag haben will, aber irgendwie lassen wir zu, dass sich negative Gedanken in unseren Sinn einschleichen, die letztendlich zu dem schlechten Tag führen, den wir nicht haben wollen. Du kannst nicht richtig leben, wenn du nicht richtig denkst.“

Lasst uns deshalb heute unsere ständig wiederkehrenden negativen Gedanken dem Herrn geben, denn wenn wir sie nicht in ihre Schranken weisen, werden sie uns davon abhalten, in unserer von Gott gegebenen Berufung zu leben. In 2. Korinther 10,4-5 bekommen wir eine klare Anweisung, welche Schritte wir gehen müssen: „Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. Absichten zerstören wir und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus.“

Wenn wir mit einem engen Freund, einem Mentor oder einem Seelsorger über unsere ständig wiederkehrenden negativen Gedanken sprechen, kann uns das manchmal schon sehr helfen, einen großen Schritt zu wahrer Freiheit in unserem Gedankenleben zu tun. Das wird möglicherweise erfordern, etwas tiefer zu graben und nach den Wurzeln unserer negativen Denkweise zu forschen. Ja, das kann schmerzhaft sein, aber genauso wie ein Arzt herausfinden kann, warum wir ständig bestimmte Symptome haben, kann es zu unserer Heilung führen, wenn wir die Ursachen unseres falschen Denkens aufspüren.

Deshalb lass uns heute beten wie David: „HERR, lass dir die Worte meines Mundes und die Gedanken meines Herzens gefallen! HERR, mein Fels und mein Erlöser“ (Psalm 19,15; NLB).

Ich wünsche dir und deiner Familie von Herzen ein reich gesegnetes und erholsames Weihnachten und ein Frohes Neues Jahr 2023!

Paul Clark

P.S. Hier findest du detaillierte Informationen über Peales bekanntes Buch sowie einige kritische Stimmen dazu:

Weitere Beiträge in diesem E-Letter

Karl Vaters ist für mich ein Phänomen. Ich finde es sehr mutig, wie er auf die besonderen Bereiche des Dienstes Ortsgemeinde hinweist, die Veränderung brauchen. Auch die Tatsache, dass er über „Kontrollfreaks“ spricht, deutet darauf hin, dass diese in vielen Gemeinden vorhanden sind. Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir deine Gedanken zu Karls Beitrag mitteilst.

Ich möchte euch ermutigen, die folgenden zwei Artikel von Lynn Chandler zu lesen.  Lynn Chandler und ihr Ehemann sind ehemalige Missionarskollegen von meiner Frau und mir, die über 25 Jahre in Europa gedient haben. Egal wie jung oder alt du bist, Lynn liefert großartige praktische und geistliche Einsichten im Hinblick auf den geistlichen Dienst und das Leben im Allgemeinen. Lass auch deinen Mann oder deine Frau diese inspirierenden und zum Nachdenken anregenden Artikel lesen. Ich bin sicher, dass ihr dadurch beide Gesprächsstoff haben werdet.

Zum Thema „neue Gedanken“ ist der Beitrag von Johannes Graßl mit dem Titel „Sei wild und lebe gefährlich“ eine gute Anregung, insbesondere im Hinblick auf 2023. Ein Freund von mir, der Pastor ist, schrieb neulich: „Nur weil du etwas schon zwanzig Jahre lang auf dieselbe Weise gemacht hast, bedeutet das nicht, dass du es richtig gemacht hast.“

 

Acht Wege für den Umgang mit Kontrollfreaks in kleinen Gemeinden

Karl Vaters

Nein, das ist keine faire Beurteilung der meisten Mitglieder kleiner (oder großer) Gemeinden. Die Kontrollfreaks machen wahrscheinlich weniger als ein Prozent aus. Aber wenn ein Kontrollfreak in eine Gemeinde geht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich eine kleine Gemeinde aussucht statt einer großen, deutlich höher. In einem kleinen Teich trifft man den großen Fisch. Mehr von diesem Beitrag lesen!


Gedanken zum späteren Teil des Lebens für Pastoren und Gemeinde-Mitarbeiter Teil 1

Lynn Chandler

Gesundes Reflektieren (nicht einfach Wiederkäuen) bedeutet nicht, negativ zu sein, sondern ein Aufarbeiten des Schmerzes. Gott kann all die zerbrochenen Stücke nehmen und etwas Schönes und Starkes daraus machen. Aber das kann er erst dann machen, wenn du ihm alles übergeben hast. Mehr von diesem Beitrag lesen!


Gedanken zum späteren Teil des Lebens für Pastoren und Gemeinde-Mitarbeiter Teil 2

Lynn Chandler

Ich bin gerade dabei, meine Bestimmung auf zielgerichtete Leistungen umzulernen, und das ist schwer. Meine Leistungen bedeuten nichts, wenn ich nicht in Gottes Liebe, Freundlichkeit und Mitgefühl wandle. Wenn ich wirklich liebe, richte ich mich aus auf meine wahre Bestimmung und auf das, was Gott will, dass ich es erreiche. Es geht allein um mein Herz und nicht um das, was ich erreiche. Mehr von diesem Beitrag lesen!


Sei wild und lebe gefährlich

Johannes Graßl

 Wenn man alte Menschen fragt, was sie im Rückblick auf ihr Leben am meisten bereuen, steht ein Punkt ganz oben auf der Liste: “Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.” Mehr von diesem Beitrag lesen!


Aussagestarke Zitate

Hier sind zwei Zitate, die zusammenpassen: „Welchen Stimmen hörst du zu? Denk immer daran, „Selbstgespräche“ haben einen gewaltigen Einfluss auf dein Leben!“ (Kevin Barner) „Pass auf, was du zu dir selber sprichst. Das ist die wichtigste Stimme, die du je hören wirst.“ (John Maxwell)

Was du morgen sein willst, musst du heute tun!

Die besten Leiter werden nicht von den Antworten definiert, die sie auf die von ihnen gestellten Fragen bekommen.  Als Leiter solltest du im Laufe der Zeit immer neugieriger werden. (Carey Nieuwhof)

Ich bin nur jemand, aber ich bin jemand. Ich kann nicht alles tun, aber ich kann etwas tun. Und das, was ich tun kann, werde ich durch die Gnade Gottes tun. (D. L. Moody, 1837 – 1899)

Der Heilige Geist erlaubt dir nicht nur, zu tanzen und in Zungen zu reden. Er bewirkt auch, dass du deinen Mund hältst, dich entschuldigst und dich selber prüfst. (Steve McBrian)

Wenn der Besuch einer Gemeinde für dich nur zu einer Option wird, dann wird es für deine Kinder zur Unnotwendigkeit. (Unbekannt)

Es ist nicht zu spät. Es ist nicht zu schwer. Es ist nicht zu groß. Bei Gott ist nichts unmöglich! (Unbekannt)

Wenn ein Auftrag von einem irdischen König als Ehre angesehen wird, wie kommt es dann, dass ein Auftrag von einem himmlischen König als Opfer gesehen wird? (David Livingstone, schottischer Missionar in Afrika, 1813 – 1873)